Stress

Stress ist heutzutage allgegenwärtig und ich habe manchmal das Gefühl, dass es besonders in der Arbeitswelt immer schlimmer wird. Es ist wichtig, dass wir wissen, was Stress mit uns macht, wie wir damit umgehen können und dass wir erkennen, wann wir zu viel Stress haben. Ich persönlich hatte immer das Gefühl, ich sei wegen meiner ruhigen Art sehr stressresistent, wurde dann allerdings über die Jahre eines besseren belehrt. Ja, es hilft auf jeden Fall, eine ruhige Persönlichkeit zu haben, aber irgendwann ist der Punkt erreicht, wo jeder einknickt. Dr. Coldwell bezeichnet Stress als die Ursache aller Krankheiten, insbesondere von Krebs. Dr. Hamer hat sogar ein ganzes Medizinsystem rund um den Zusammenhang von Krankheiten und psychischem Stress entwickelt. Er nannte es die neue germanische Medizin. Mittlerweile stimme in den beiden vollumfänglich zu. Dauerstress ist definitiv ein Killer. Die Auswirkungen, die ich bei meinen Klienten und mir selbst schon beobachtet habe, sind ebenso faszinierend wie beängstigend. Jeder Mensch reagiert auf seine ganz persönliche Weise auf Stress. Keine zwei Fälle sind gleich.

Auswirkungen

Kurzzeitiger Stress ist überhaupt kein Problem und kann sogar positive Effekte haben. Die Auswirkungen von anhaltendem Stress sind jedoch extrem negativ und unglaublich vielfältig. Hier nur eine kleine Auswahl:

  • Gereiztheit, Wutausbrüche
  • Schlafstörungen
  • Schnelle, flache Atmung führt zu Sauerstoffarmut
  • Übersäuerung des Körpers
  • Alle möglichen Verdauungsprobleme bis hin zum Magengeschwür
  • Ungewöhnliche Gewichtszunahme sowie auch Gewichtsabnahme
  • Graue Haare, Haarausfall
  • Trockene, kranke Haut
  • Hoher Blutdruck, schneller Ruhepuls
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Beschleunigte Alterung
  • Verringerte Leistungsfähigkeit
  • Verringerte kognitive Fähigkeiten und Probleme mit der Erinnerung
  • Geschwächtes Immunsystem, anfällig für Krankheiten
  • Muskelverspannungen, Rücken- und Gelenkschmerzen
  • Entzündungen
  • Sehstörungen, Hörsturz, Tinnitus
  • Energiemangel, Antriebslosigkeit
  • Angstzustände, Burnout, Depression
  • Psychische Störungen, Suchtverhalten, Drogenmissbrauch, Alkoholismus
  • etc.

Das Problem ist, dass Stress den Körper in den Flucht- und Kampfmodus versetzt. Dieser Zustand verbraucht sehr viel Energie. Deswegen werden alle Körperfunktionen heruntergefahren, die in Gefahrensituationen nicht unmittelbar zum Überleben notwendig sind. Dazu gehören insbesondere die Verdauung und das Immunsystem. Gleichzeitig wird die Energiezufuhr zu den Muskeln und den Sinnesorganen erhöht. Da Schadstoffe so nicht mehr ausgeschieden werden und die Zellregeneration gebremst wird, führt dieser Zustand mit der Zeit zu Gewebeschäden bis hin zum Krebs.

Die psychische Belastung führt unweigerlich zum Burnout. Der Schlafmangel macht alles nur noch schlimmer, denn der Körper und die Psyche regenerieren sich nur im Schlaf. Die Seele tritt dabei völlig in den Hintergrund. Das kann so weit gehen, dass wir uns regelrecht selbst verlieren. Man kann eine Weile so leben, aber irgendwann klopft dann die Depression an die Türe und macht uns darauf aufmerksam, dass es so nicht weitergeht. Spätestens dann ist der Punkt erreicht, wo man sein bisheriges Leben überdenken muss. Idealerweise lässt man es gar nicht so weit kommen und versucht schon vorher, den Stress auf ein erträgliches Mass zu reduzieren.

Stressreduktion und Stressbewältigung

Stress lässt sich eigentlich relativ einfach reduzieren. Das blöde ist nur, dass wenn wir gestresst sind, wir uns keine Zeit dafür nehmen. Wir rennen nonstop in der Gegend herum und versuchen, alles unter einen Hut zu bringen, anstatt uns einfach mal eine Pause zu gönnen. Wir reden uns ein, dass wir das schon irgendwie hinkriegen. Sich einzugestehen, dass man ein Problem hat mit zu viel Stress, ist der erste Schritt zur Bewältigung. Diesen muss man bewusst gehen und sich manchmal sogar richtig dazu zwingen. Das kann schwierig sein. Es drückt aufs Selbstwertgefühl. Aber es ist nötig, denn nur so so öffnen wir die Türen für die Motivation, die wir benötigen, um auch wirklich etwas dagegen zu tun. Ich beschreibe im Folgenden die Dinge, die für mich gut funktionieren. Es wird sicher etwas dabei sein, das auch für dich gut umsetzbar ist.

  • Ein erholsamer Schlaf ist das A und O der Stressreduktion. Schlafe aus wann immer du kannst und wenn du aufwachst, bleib einfach noch eine Weile liegen. Geh möglichst etwas früher ins Bett, damit du morgens ganz natürlich ohne Wecker aufwachen kannst. So fängt der Tag schon sehr viel angenehmer an. Wir schlafen immer etwa gleich lange. Schreib dir auf, wann du ins Bett gehst und wann du aufwachst. Nach ein bis zwei Wochen weisst du ziemlich genau, wie lange du üblicherweise schläfst und kannst deinen Rhythmus perfekt planen, damit du morgens stressfrei aufstehen kannst.
  • Sex wirkt sehr entspannend. Danach schläfst du wie ein Baby. Masturbieren funktioniert natürlich auch. Hier würde ich allerdings empfehlen, das Kopfkino zu nutzen anstatt Pornos zu schauen. Das ist viel befriedigender. ;)
  • Falls du Probleme hast mit dem Einschlafen, weil dein Kopf einfach keine Ruhe gibt, versuche ihn mit tiefen, langsamen Atemzügen oder einer kurzen Meditation zu beruhigen. Ein Glas Rotwein kann möglicherweise ebenfalls helfen. Aber bitte, das ist keine Aufforderung zum trinken. Nur ein Glas, nicht die ganze Flasche! Zu viel Alkohol verhindert einen erholsamen Schlaf.
  • CBD wirkt sehr beruhigend. Hier musst man allerdings aufpassen, dass man sich nicht davon abhängig macht. Das sollte höchstens eine temporäre Hilfe sein. Zudem sollte während der Einnahme das Führen von Fahrzeugen und die Arbeit an schweren Maschinen tunlichst unterlassen werden, da CBD die Reaktionsfähigkeit negativ beeinflussen kann.
  • Lachen ist auch bei Stress die beste Medizin. Mach Dinge, die dir Freude bereiten und dich den Alltag vergessen lassen. Du kannst dich auch morgen noch um alles kümmern. Achte allerdings darauf, wichtige Dinge nicht zu lange vor dich hin zu schieben. Wenn etwas mit wenig Aufwand erledigt werden kann, bring es am besten so schnell wie möglich hinter dich. Dann belastet es dich nicht mehr.
  • Beruhige deinen Geist und schalte einfach mal alles aus: Handy, PC, Fernseher, Radio, keine Nachrichten, keine Zeitungen, kein Social Media. Gönne dir eine Informationspause. Dein Kopf wird es dir danken, wenn du ihn ab und zu mal leerst.
  • Langsame, tiefe und bewusste Atemzüge beruhigen Geist und Körper. Gleichzeitig erhöhen sie die Sauerstoffzufuhr und senken den Puls. Wenn dich etwas aufregt, kannst du dich so schnell wieder auf den Boden zurückholen.
  • Nimm ein heisses Bad oder besuche eine Sauna. Wärme wirkt entspannend und zugleich energetisierend. Ganz toll wirkt auch das Dampfbad im Hamam.
  • Massagen lösen Verspannungen im Körper und beruhigen gleichzeitig den Geist.
  • Verbringe Zeit in der Natur. Mach einen gemütlichen Waldspaziergang und setz dich abends an ein Lagerfeuer.
  • Zünde Kerzen an zuhause und mach das künstliche Licht aus. Das wirkt ähnlich beruhigend wie ein Lagerfeuer.
  • Verbessere die Atmosphäre in deinem Zuhause mit mehr Pflanzen. Besonders wenn du in einer lauten Stadt wohnst, bring die Natur in deine Wohnung. Das Grün der Pflanzen ist Balsam für Körper, Geist und Seele. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass unser Unterbewusstsein auf Farben reagiert. Grün vermittelt Leben und Liebe. Dunkles Blau (Ozean) und Orange (Sonnenuntergang) wirken beruhigend. Rot (Gefahr) hingegen macht aggressiv. Gelb (Sonne) und helles Blau (Himmel) wecken auf. Orientiere dich an der Natur und umgib dich mit den Farben, die der gewünschten Stimmung entsprechen.
  • Versuche es mit Meditation. Wenn das nicht klappt, setz dich draussen auf eine Bank und lausche den Blättern im Wind. Das reicht schon.
  • Verbringe Zeit alleine. Setze dich mit deinen Gefühlen auseinander. Höre deiner Seele zu. Sie spricht mit dir!
  • Höre angenehme, ruhige Hintergrundmusik ohne Gesang. Wenn jemand singt und du den Text verstehst, ist dein Gehirn nonstop damit beschäftigt, den zu verarbeiten. Damit ist es schwierig, innerlich zur Ruhe zu kommen.
  • Mantras singen oder summen hat eine ähnliche Wirkung wie die Meditation. Vielleicht wäre das etwas für dich.
  • Ätherische Öle wie Lavendel und Baldrian haben eine beruhigende Wirkung, verbessern den Schlaf und helfen bei innerer Unruhe. Du kannst sie auf die Haut auftragen, auf dein Kissen tröpfeln oder in einem Diffuser verwenden. Lass dich beraten.
  • Bist du wegen andauerndem Stress so richtig geladen, gehe einer strengen körperlichen Betätigung nach. Treibe Sport, gehe rennen, Fahrrad fahren, schwimmen, was auch immer. Lass den Dampf ab bevor du mit anderen Menschen interagierst. Das allein kann schon Wunder bewirken in Situationen wie z.B. zuhause mit der Familie, wo es immer wieder zu Streitigkeiten kommt wegen der angestauten Wut. Durch körperliche Aktivitäten kannst du den Ärger wunderbar abbauen, sodass dein Familienleben nicht auch noch zum Stressfaktor wird.
  • Wenn du gerne Filme schaust, versuche es mal mit dem europäischen Kino. Amélie oder Volver zum Beispiel. Das sind wunderbare Geschichten, die das Herz berühren und dich für eine Weile in eine andere Welt entführen. Europäische Filme sind allgemein besser geeignet für eine mentale Pause als gewalttätige amerikanische Blockbuster.
  • Ein Umgebungswechsel schafft den nötigen Abstand um loslassen zu können. Ferien sollten allerdings mindesten zwei, besser drei Wochen lang sein, damit sie erholsam wirken. Eine Woche brauchst du nur schon zum herunterfahren. Wenn du irgendwo hinreist, wo du noch nie warst, brauchst du ebenfalls etwa eine Woche um richtig anzukommen. Ist der Urlaub dann schon vorbei, hättest du es dir gleich sparen können. Nach zwei Tagen bei der Arbeit stehst du wieder am selben Ort wie vorher. Entspannung braucht Zeit. Gib dir die nötige Zeit.
  • Solltest du wegen zu viel Stress deine Arbeitsstelle wechseln, mach unbedingt eine Pause vor Antritt deiner neuen Stelle. Nimm den alten Stress nicht mit in den neuen Job. Mach mindestens zwei bis vier Wochen Pause. Erst Abstand gewinnen, herunterfahren und dann etwas neues anfangen. Ansonsten fängst du schon gestresst an und steuerst geradewegs auf einen Burnout zu.

Ich hoffe, du findest in dieser Liste ein paar Punkte, die du für dich umsetzen kannst. Ideal wäre es natürlich, die Quellen jeglichen Stresses komplett zu eliminieren, aber das ist leider nicht immer möglich. Mit etwas Achtsamkeit kommt man auf jeden Fall schon mal recht weit.

Die hier publizierten Informationen basieren auf meinem aktuellen Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Dem voraus gehen jahrelange Recherchen und persönliche Erfahrungen. Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Korrektheit der dargestellten Informationen. Sie dienen ausschliesslich der Aufklärung und sollen dem Leser Möglichkeiten aufzeigen. Das geschriebene dient nicht als Diagnose oder Therapie und kann in keiner Weise den Besuch bei einem qualifizierten Mediziner ersetzen. Wenn du selbständig Massnahmen ergreifst, tust du das auf eigene Verantwortung. Lass dich vom Naturheilpraktiker oder Arzt deiner Wahl beraten und begleiten. Informiere dich selbständig weiter, recherchiere, tausche dich aus mit anderen Betroffenen. Wenn du etwas findest, was deiner Meinung nach in diesen Artikel gehört, schreib mir bitte. Danke!